Die 5 besten Spielhallen in Wien (2024)

Die 5 besten Spielhallen in Wien (1)

Foto: Tyler Callahan | Unsplash

Wie cool war Roger Sharpe wirklich, als er 1972 in einem Hearing vor dem US-Senat beweisen musste, dass beim Flippern nicht Glück, sondern Geschick entscheidend ist? Bei einem Hearing davor hatte der New Yorker Bürgermeister pressewirksam einen Bally Bumper-Flipper umgeworfen, Flipper („Pinball“ in den USA) sollte als Glückspiel verboten werden. Roger konnte beweisen, dass es sich nicht um ein Münzengrab, sondern um eine kompetitive Sportart handelt.

Heute finden man das Glücksspiel in den quietsch-bunten Handyspielen, nicht selten wird ein zweistelliger Geldbetrag benötigt, um den „free-to-play“ Spielspaß genießen zu können. Wir aber haben analog gespielt und gelitten, folgen Sie uns in die Pixelwelten der Stadt!

Burggasse 98/3, 1070 Wien flipperasyl.at

Foto: Daniel Greco

Niklas Worisch ist tiefentspannt, der F-14 Tomcat Flipper vor ihm gibt alles, um das zu verhindern: Die Sirene plärrt, das Blaulicht dreht sich und taucht den Raum in rot-oranges Licht. Er stoppt den Ball, jongliert ihn und spielt ihn mit Leichtigkeit hin und her. Das Feuerwerk vor ihm scheint ihn nicht zu stören, zwischendurch bleibt Zeit für einen Schluck Dosenbier. Sollten wir ihn nicht die Weihnachtseinkäufe am letzten Adventwochenende auf der Mariahilfer Straße erledigen lassen? „Das Leben ist ein bisschen wie ein Flipper, laut, grell und voller Ablenkungen. Man sollte niemals glauben dem ausgeliefert zu sein, die Kontrolle zu behalten ist möglich. Wenn gar nichts mehr geht, reicht ein kleiner Schubs, um den Ball wieder ins Rollen zu bekommen“ beschreibt Lukas Cioni, Mitbetreiber des Flipperasyls in der Burggasse 98.

Die drei Freunde Niklas, Lukas und Alois Kozar teilen viele Leidenschaften. Eine davon haben sie vor einigen Monaten mit dem „Flipperasyl“ in der AllSoldOut-Gallery im Kunsthaus Burggasse 98 gemeinsam verwirklicht. Umgeben von Prints und Skulpturen, können zu den Öffnungszeiten („when we feel like it“) aber jedenfalls am Donnerstag ab 16 Uhr alle acht Geräte zur Flatrate von zehn Euro bespielt werden. Der Fundus von Terra Technica erlaubt den regelmäßigen Einsatz neuer Geräte. Dank Lukas „Luke“ Bramhas, der alle Schaltpläne der alten Klassiker zu Hand hat, Flipper-Willhaben beherrscht, die Marktpreise kennt und beinah jedes Ersatzteil besorgen kann. Fast alle Geräte haben einen Mehrspieler-Modus und QR-Codes, um den Spielstand auf internationalen Scoreboards speichern zu können. Regelmäßig finden Turniere statt, auch Geburtstage können hier gefeiert werden.

Fritz-Grünbaum-Platz 1, 1060 Wien gamingmuseum.at

Foto: Daniel Greco

Das hier war einmal ein Foltermuseum. Jetzt geht es im Rundkurs durch die Epochen der Videospiel-Geschichte. Soll man sie als Nervenfolter verstehen? Auf 700 Quadratmetern können vom Amiga 500 bis zur VR-Brille alle Systeme ausprobiert werden. Dabei ist man nicht zimperlich, die kostbaren Module bei den Stationen können nach Belieben getauscht und ausprobiert werden. Bei technischen Problemen: einfach reinblasen. Ein Erlebnis für die ganze Familie. Und für alle, die mit Videospielen gar nichts anfangen können, wohl immer noch Folter.

Messe Wien/Parkhaus D/Halle C/Eingang C6, 1020 Wien www.battlekart.com/de/wien

Mario Kart ist Liebe und Hass gleichermaßen. Seit 25 Jahren stellt Nintendos Fun-Racer Freundschaften auf die Probe. BattleKart Vienna hat das mit Projektionen und Sensoren ins Leben übersetzt. Statt mit Schildkrötenpanzern, werfen wir im klassischen „BattleRace“ mit Raketen um uns und hinterlassen Ölflecken, um die Konkurrenz ins Schleudern zu bringen. Fünf weitere Spielmodi stehen zur Auswahl und können mit den E-Karts in unterschiedlichen Gruppengrößen ausprobiert werden.

Millennium City, Bauteil 2 1. UG, Top 200, Handelskai 94-96, 1200 Wien www.oceanparkwien.at

Foto: Daniel Greco

Im Untergeschoss des Millennium Towers geht es zurück in die 1990er. „Alt“ und „eingesessen“ trifft hier mehrfach zu, nicht alle Klassiker sind in Schuss. Stur an den betrügerischen Greifarmen und einem Zuckerwatte-Automaten vorbei, stürzen wir uns auf legendäre Klassiker, die man anderorts kaum mehr findet: Sega Rally, Dayotona 2 und (shoutout Olli Schulz!) einen Terminator 2 Flipper.

Die Halle ist groß und hat auch einen abgegrenzten Bereich mit Spielen für Kleinkinder, ein Restaurant und eine Bowlingbahn. Olfaktorisch und optisch wähnen wir uns in einem überdimensionalen Streamingzimmer.

Prater 50C, 1020 Wien www.prater-grimas.at

Foto: Daniel Greco

Die Halle ist die größte Arcade Halle im Wurstelprater und wurde komplett renoviert. Die beiden Seifert-Brüder haben die Halle Ende 2023 von ihrem verstorbenen Vater übernommen und liebevoll weitergeführt. Sie ist hell, sauber, übersichtlich gestaltet und bietet eine gut kuratierte Auswahl unterschiedlicher Automaten. Im clever ausgesuchten Mix finden sich über vierzig Sport- und Geschicklichkeitsspiele, darunter Basketball, Airhockey und PacMan.

Im Virtual Reality-Bereich wartet ein spannendes Angebot von Rollercoaster-Simulatoren und VR-Shockern. Ob Stranger Things, JAWs oder Deadpool, die brandneuen Flipper der Firma Stern hat „die Jolly“, wie sie von Kenner:innen genannt wird, immer als erstes. Regelmäßig finden hier auch ISPA gewertete Flippertourniere statt. Alles funktioniert wie es soll, eine der am besten gewarteten Hallen der Stadt.

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Author: Greg O'Connell

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Name: Greg O'Connell

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